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Warum fragt mein Enkel so viel?

Und wie ich gut antworte – auch wenn ich keine Antwort weiß. Es gibt Tage, da fühle ich mich wie ein lebendiges Lexikon. „Warum ist der Himmel blau?“ – „Warum hat der Regen keinen Schalter?“ – „Warum können Hunde keine Schuhe anziehen?“ Ich liebe diese Fragen. Sie zeigen mir, wie offen und neugierig mein kleiner Enkel die Welt entdeckt. Und manchmal bringen sie mich auch ins Schwitzen. Denn ich weiß ja auch nicht alles.



Warum Kinder so viel fragen

Kinder zwischen 3 und 6 Jahren durchleben eine Phase, die manchmal scherzhaft „Warum-Zeit“ genannt wird. Ihr Gehirn arbeitet auf Hochtouren, sie beginnen Zusammenhänge zu begreifen – und sie wollen die Welt verstehen, einordnen und beeinflussen.

Für uns Erwachsene ist das manchmal anstrengend – vor allem, wenn dieselbe Frage zum fünften Mal kommt oder wenn sie mitten beim Kaffeekochen gestellt wird. Aber für Kinder ist das Fragen elementar: Es zeigt, dass sie sich sicher genug fühlen, um uns mit ihren Gedanken zu kommen.


Ich habe für mich drei liebevolle Wege gefunden, mit diesen Momenten umzugehen:


1. Ehrlich sein

„Das weiß ich gerade nicht – aber ich fände es auch spannend herauszufinden!“

Kinder spüren, wenn wir Dinge nur ausweichen. Und sie schätzen es, wenn wir ehrlich sind. Manchmal googeln wir zusammen – oder schauen später im Bilderlexikon nach.


2. Gemeinsam nachdenken

„Was glaubst du denn, warum das so ist?“

Diese Gegenfrage wirkt manchmal Wunder. Sie macht aus dem Moment ein Gespräch – und zeigt dem Kind: Deine Meinung ist wichtig.


3. Auch mal liebevoll stoppen

„Du hast heute so viele spannende Fragen! Lass uns kurz eine Pause machen – und später weiterrätseln.“

Auch wir dürfen unsere Grenzen zeigen. Freundlich, klar und zugewandt.


Ich finde es geht beim Fragen oft weniger um die perfekte Antwort – und mehr um das Gefühl, gehört und ernst genommen zu werden.


Ein Kind, das frei fragen darf, lernt:

  • dass seine Gedanken zählen.

  • dass es okay ist, Dinge nicht zu wissen.

  • dass man gemeinsam herausfinden kann, was man nicht versteht.


Und genau das ist doch Lernen, oder?


Mein Fazit als Oma:


Ich will keine wandelnde Enzyklopädie sein. Ich will eine begleitende Entdeckerin sein. Eine, die nicht alle Antworten kennt, aber gerne gemeinsam sucht. Eine, bei der Fragen willkommen sind – und manchmal sogar neue Fragen entstehen dürfen.

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